DRK-Therapiehund zu Gast im Frauenhaus
Chicco tippt mit seiner Schnauze gegen den Würfel und die Frauenhaus-Bewohnerinnen sind an der Reihe. Die Arbeit mit dem DRK-Therapiehundeteam macht allen nicht nur großen Spaß. Erlebtes wird aufgearbeitet.
Im September hat das DRK-Therapiehunde-Team mit Claudia Schmitt-Neumann und Chicco sowie Silvia Schulz mit Turbo die Auftaktveranstaltung umgesetzt. Alle Bewohnerinnen und Kinder durften am ersten Termin gemeinsam teilnehmen.
Danach teilten sich die DRK-Therapiehunde-Teams auf. Manche haben schon drei Mal ihr DRK-Therapiehunde-Team getroffen, andere sind ganz neu. "Das ist natürlich herausfordernd für alle Beteiligten", erklärt Claudia Schmitt-Neumann. Die ausgebildeten Teams und auch die Frauen würden nie wissen, wie lange sie noch im Frauenhaus leben. Daher sei das eine ganz andere Arbeit, wie beispielsweise mit einer festen Kindergarten-Gruppe.
Anfangs bräuchten die Kinder und Frauen Zeit, den Therapiehund kennenzulernen. Heute spielen sie Futterbeutel verstecken und Chicco muss den Beutel finden. Auch wenn Chicco und Turbo es den Teilnehmenden leicht machen würde, das Aneinander gewöhnen dauert einfach. Die anfänglichen Treffen sind daher kurz angesetzt und werden individuell auf die Teilnehmenden angepasst.
"Bei kleineren Kindern hören wir schneller ein Lachen heraus als bei den Größeren", beschreibt Claudia Schmitt-Neumann. Manche hatten auch schon früher einen Hund und müssten nun einordnen, wie sie mit dem neuen Hund in der fremden Umgebung umgehen sollen. Die Konzentrationsspanne sei jedoch geringer als bei anderen Kindern. Auch wären die Ängste andere. Daher ist die DRK-Therapiehunde-Arbeit umso wertvoller.
Die Kinder erfahren, wie sie mit einem Hund richtig umgehen. Spielerisch lernen sie die Körperteile kennen. "Manche Kinder kennen das deutsche Wort dafür nicht, andere sind noch zu klein dafür", berichtet Claudia Schmitt-Neumann.
Zudem vermitteln die DRK-Therapiehunde-Teams weitere Fertigkeiten. Sie basteln mit den Kindern ein herbstliches DRK-Therapiehunde-Bild. Verschiedene Sinne werden beim Hund streicheln, bürsten, Gassi gehen und mehr, angesprochen.
Die DRK-Therapiehunde-Arbeit wird von keiner öffentlichen Stelle bezahlt, sondern durch Spenden finanziert. Die Hunde müssen regelmäßig geschult werden und brauchen ihre Ausrüstung. Das DRK dankt allen Förderern für die finanzielle Unterstützung, mit der Menschen geholfen werden kann.