Integrierte Leitstelle am neuen Standort in Betrieb
Die neue Integrierte Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst in der Jaspisstraße in Freudenstadt wurde feierlich in Betrieb genommen. Der DRK-Kreisverband Freudenstadt berichtet über die modernste Integrierte Leitstelle in Baden-Württemberg.
Nach der internen technischen Inbetriebnahme wenige Tage zuvor, folgte die offizielle Inbetriebnahme mit Landrat Dr. Klaus Michael Rückert sowie den Vertretern des DRK-Kreisverbands Freudenstadt, der Feuerwehr und der AOK Nordschwarzwald aufgrund terminlicher Überschneidungen an gleich zwei Folgeterminen.
DRK-Präsident Dr. Roland Lepold und DRK-Kreisgeschäftsführer Dieter Dettinger drückten gemeinsam mit Benjamin Teufel, dem Leiter der Integrierten Leitstelle, sowie Kreisbrandmeister Frank Jahraus und AOK-Geschäftsführer Hartmut Keller den roten Knopf für den symbolischen Start.
„Sie haben uns bei diesem Projekt sehr unterstützt“, bedankte sich Dettinger in seiner Ansprache bei Keller und AOK-Vizechefin Evelyn Scheib für die Unterstützung des Projektes, dessen Umsetzung sehr gut geklappt habe und bei dem man relativ gut im Zeitfenster geblieben sei. Auch finanziell sei das Ganze im Rahmen geblieben.
DRK-Kreispräsident Dr. Roland Lepold nutzte die Gelegenheit, sich bei allen Projektbeteiligten, sowohl im Vorfeld als auch während der Umsetzung, zu bedanken. „Es war ein schwieriges Projekt, weil die Rahmenbedingungen nicht einfach gewesen sind,“, sagte Lepold in Bezug auf technische Herausforderungen, Corona und Lieferengpässe, mit denen man während der Umsetzung zu kämpfen hatte.
Das Projektteam habe sich kein einfaches Umfeld gesucht, am Ende aber alle Hürden gemeistert. Deshalb sei man besonders stolz und glücklich über die Inbetriebnahme.
„Für den Rettungsdienst im Landkreis ist es ein Meilenstein und technisch ein Quantensprung.“ Wichtig seien trotz aller Technik die Mitarbeiter der Leitstelle, ohne deren Gewissenhaftigkeit und Umsicht der Rettungsdienst, trotz aller Technik, nicht funktioniere. Ihnen wünschte Lepold eine stets glückliche Hand.
Kreisbrandmeister Frank Jahraus bedankte sich im Namen der Feuerwehren für die reibungslose Zusammenarbeit mit den Projektbeteiligten und erinnerte bei der Gelegenheit noch einmal an den drei Jahre zurückliegenden - und seinerzeit einstimmig gefassten - Kreistagsbeschluss für die neue Leitstelle. Jahraus dankte in diesem Kontext auch der Lenkungsgruppe und den Fachplanern, von denen man gute Tipps erhalten habe.
Seit der inoffiziellen Inbetriebnahme, zwei Wochen zuvor, laufe der Betrieb in der Leitstelle ohne jeden Zwischenfall. Die Einheiten draußen hätten den Umzug deshalb trotz der Einsätze, die es gegeben habe -darunter Brände und eine Suchaktion - im Grunde gar nicht bemerkt. „Es läuft alles tadellos und wir hoffen, dass das so bleibt.“
Es sei die richtige Entscheidung gewesen, vor drei Jahren ja zu sagen - bekräftigte auch AOK-Chef Hartmut Keller. „Obwohl es für die Kostenträger nicht einfach ist, zu einer neuen Leitstelle ja zu sagen.“ Keller zeigte sich überzeugt, dass es die Leitstelle trotz der im Rettungsdienstplan vorgesehenen Zusammenlegung von Leitstellen auch in zehn Jahren noch gibt. Was es dann vielleicht nicht mehr gebe, sei die isolierte Technologie. Alle 32 Leitstellen in Baden-Württemberg technologisch zusammen zu führen, das sei jedenfalls kein Akt, den man von heute auf morgen hinbekomme.
Leitstellenleiter Benjamin Teufel brachte seinen Dank über die insgesamt, trotz kleinerer Unwägbarkeiten, problemlose Umsetzung, die man auch den guten Fachplanern zu verdanken habe, zum Ausdruck. Auch wenn das Projekt etwas länger gedauert habe, sei man im gesetzten Rahmen geblieben.
Er führte die Gäste und Teilnehmer der Eröffnung im Anschluss durch die Räumlichkeiten der neuen Integrierten Leitstelle, in der künftig alle nichtpolizeilichen Notrufe gebündelt und von geschultem Personal angenommen, disponiert und bis zum Ende des Einsatzes begleitet werden. Die Leitstelle ist „ rund um die Uhr“ in Betrieb, von zwei Disponenten besetzt und im Notfall über den europaweiten Notruf 112 zu erreichen.
Bei besonderen Unwetterlagen ist man dort in der Lage, aufgrund der zusätzlichen Notrufannahmeplätze auch ein verstärktes Notrufaufkommen zu organisieren und die Zahl der Annahmeplätze in solchen Fällen von fünf auf acht zu erhöhen. Bisher war dies nicht möglich.
Auf der Leitstellen-Etage im neuen Gebäude befinden sich zudem zwei Technikräume, Büroräume für die Leitung, Systemadministration und Feuerwehr. Eine Netzersatzanlage ist in der Lage, einen Stromausfall über 72 Stunden zu überbrücken.