LIGA zeigt sich gesprächsbereit
Der Kreisrat und die Gemeinderäte im Landkreis haben sich neu konstituiert sowie ihre Arbeit in den neuen Gremien aufgenommen. Um den vielfältigen Themen im Landkreis Freudenstadt gerecht zu werden, sucht die LIGA der Wohlfahrtsverbände im Landkreis Freudenstadt das Gespräch mit den politischen Vertretern.
"Unsere Themen haben nicht an Bedeutung verloren", erklärt Rüdiger Holderried Vorsitzender der LIGA der Wohlfahrtsverbände im Landkreis Freudenstadt.
Bereits nach dem Zweiten Weltkrieg schlossen sich Wohlfahrtsverbände deutschlandweit zur LIGA zusammen. Diese werden im Landkreis Freudenstadt vertreten von Marion Schmid (DRK-Kreisverband Freudenstadt), Axel Buchthal (Paritätischer Kreisverband Freudenstadt), Tobias Ditlevsen (Diakonische Bezirksstelle Freudenstadt), Ulrich Hoffmann (AWO Kreisverband Freudenstadt) und Rüdiger Holderried (Caritas Horb/Freudenstadt).
Regelmäßig treffen sich die Vertreter zum Austausch und sehen im Landkreis Freudenstadt einige offene Fragen zu sozialen Themen. Dazu gehört auch die Schaffung von bezahlbaren Wohnungen, beispielsweise durch Baugenossenschaften oder eine Bürgergenossenschaft, der Grundstein für die Existenz vieler Familien.
Vor allem sozial schwache Menschen sollten stärker unterstützt werden, weshalb die LIGA ein Grundeinkommen für Kinder sowie kostenlose Krippen und Kindergärten zur Entlastung von Familien fordert.
Maßnahmen gegen das Ausbluten von Dörfern und Städten, beispielsweise durch befristete, mietfreie Geschäfte für Existenzgründer, wünscht sich die LIGA und verweist auf das Erfolgsmodell Eschwege.
Um Landarztpraxen zu halten und neue zu schaffen, sollen kommunale Angebote etabliert werden. Der Landkreis Freudenstadt soll auch weiterhin für junge Leute attraktiv bleiben, à la "Hightech und Tannenduft".
"Mit den neuen politischen Vertretern müssen neue Wege angepackt werden", betonen die LIGA-Vertreter. Medizinische Hilfen für Schwerstabhängige sowie die Einrichtung eines Frauenhauses im Landkreis für misshandelte Frauen sind weitere Themen.
"Niemand darf uns verloren gehen mit dem Hintergrund des demographischen Wandels,der auch den Landkreis ergriffen hat", betonen die LIGA-Vertreter.
Die Wohlfahrtsverbände stehen zur Mitarbeit an den Zukunftsaufgaben zur Verfügung. "Wir würden uns freuen, mit den Gremien ins Gespräch zu kommen", können sich die Vertreter Gesprächsrunden, aber auch Aktionen vorstellen.
"Wir müssen nun handeln, denn einige Maßnahmen sollten schnellstmöglich umgesetzt werden", daher rufen die LIGA-Vertreter zum aktiven Austausch auf, immerhin gehören ihren Verbänden viele Organisationen und Einrichtungen im Landkreis an, weshalb sie sich als soziales Gewissen der Gesellschaft sehen.