Waldachtal: Die „Helfer vor Ort“ sind keine Selbstverständlichkeit
Im Rahmen der Blutspenderehrung hob Bürgermeisterin Annick Grassi auch das Engagement der „Helfer vor Ort“ vom DRK-Ortsverein (OV) Waldachtal hervor.
Von Andreas Wagner
"Sie sind immer im Einsatz, oftmals die ersten am Einsatzort und dies meist in der eigenen Nachbarschaft, was nicht immer leicht ist", betonte Grassi. In der Regel treffen die Ehrenamtlichen noch vor dem Notarzt und Rettungswagen ein.
Auch sei das System der Helfer vor Ort nicht selbstverständlich und für die DRK-OV nicht verpflichtend. "Ich persönlich bin sehr froh und dankbar, die Sicherheit in unserer Gemeinde zu haben und zu wissen, dass jemand innerhalb von wenigen Minuten da ist", dankte Grassi den Ehrenamtlichen. Wie wichtig das schnelle Eintreffen am Einsatzort ist, verdeutlichte Michael Krüger dem Gremium.
Bei beispielsweise einem Herz-Kreislaufstillstand sinkt die Überlebenschance des Patienten pro Minute um zehn Prozent. Circa zehn solcher Einsätze haben die Helfer vor Ort jährlich zu verzeichnen. Rund 150 Alarmierungen sind es insgesamt im Jahr. Dabei treffen die Ehrenamtlichen in circa zwei bis vier Minuten nach der Alarmierung ein.
Bei einem Herz-Kreislaufstillstand bedeutet dies eine Überlebenswahrscheinlichkeit von 60 bis 80 Prozent für den Patienten. Die finanziellen Mittel für die Einsätze muss der OV selbst erwirtschaften. Allein für die persönliche Schutzausrüstung der Sanitäter werden 465 Euro pro Person fällig.
Der Notfallrucksack kostet inklusive dem dazugehörigen Material circa 1.200 Euro, das AED-Gerät kostet 1.800 Euro, während der digitale Meldeempfänger mit 400 Euro zu Buche schlägt. Auch müssen nach einem Einsatz Materialien ersetzt und aufgefüllt werden, wie AED-Elektroden, Beatmungsbeutel, medizinischer Sauerstoff und der Larynxtubus inklusive Zubehör, womit ein Einsatz den OV mindestens 198 Euro kostet.
Für die Helfer vor Ort ist das Leben eines Menschen jedoch unbezahlbar, wie Krüger abschließend betonte: "Im Fall der Fälle wollen wir schnell für unsere Mitbürger der Gemeinde da sein und Hilfe leisten." Für Bürgermeisterin Grassi Grund genug dafür, den Helfern ihre Anerkennung auszusprechen. Neben dem OV-Vorsitzenden Heinz Hornberger wurden die "Helfer vor Ort" Thomas Schwarz, Markus Beilharz, Domenik Hensel, Richard Stehle, Michael Krüger, Sarah Kümpfbeck, Lasse Schröder, Marina Lutz und Tobias Lutz für ihren ehrenamtlichen Einsatz geehrt.